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1.1. Bedeutung, logischer Plan, klare Struktur des Exponats
Unter Bedeutung verstehen wir den Schwierigkeitsgrad, den sich ein Aussteller 
für sein Exponat ausgesucht hat. Es gibt leichtere Themen und schwerere. Zu den 
leichtere gehören zum Bespiel ein Dauermarkensatz, der gültig ist und verkauft 
wird, oder auch die Auswahl eines willkürlichen Zeitraums, ohne Berücksichtigung 
von Portoperioden, oder anderen postalischen Zusammenhängen des Landes. 
Besonders schwierig wären demnach z.B. Exponate von älteren Deutschen Staaten 
wie Bayern, Sachsen usw.
Bei postgeschichtlichen Exponaten wäre eine Schiffspostsammlung aus früherer 
Zeit sicher schwieriger zusammenzustellen, als ein Exponat der heutigen 
Schiffspost über die Ostsee. Die Stempelkunde eines Heimatexponats ist sicher 
schwieriger, als die eines Länderexponats, denn einen bestimmten Stempeltyp aus 
einem Ort zu bekommen, ist schwieriger, als einen von Hunderten oder Tausenden 
von Orten zu nehmen.
Ein logischer Plan ist Voraussetzung für ein logisches Exponat. So können in 
einem Länderexponat nicht gleichartige Marken die später herausgegeben wurden, 
vor welchen gezeigt werden, die früher erschienen sind. In der Regel werden die 
Marken vor den Ganzsachen kommen, usw.
In postgeschichtlichen Sammlungen wird man nicht die Vorphilatelie nach der 
Markenzeit bringen, bei einem Feldpostexponat nicht die Truppenbewegung außer 
Acht lassen können. Dabei kommt es natürlich immer auf die Themenstellung an!
Unter klarer Struktur verstehen wir, wenn ein Exponat schon vom Plan aus so 
übersichtlich aufgebaut wird, dass jeder Mensch erkennen kann, welches Ziel der 
Aussteller mit dem Exponat verfolgt. Alle wesentlichen Aspekte des Themas müssen 
dabei die ihrem Stellenwert entsprechende Aufmerksam erhalten.
1.2. Korrekte und sachlich optimale Einordnung des Materials
Bei der korrekten Einordnung geht es darum, dass das ausgewählte Material auch 
wirklich zum Thema passt und sich nicht irgendwelche Fehler eingeschlichen 
haben. Bei einer Ländersammlung aus dem Bereich der Deutschen Bundespost könnte 
sich z.B. ein Brief mit Berliner Marke eingeschlichen haben.
Bei einer Bahnpostsammlung könnte ein Nummernstempel zum Beispiel zu 
verschiedenen Zeiten auf unterschiedlichen Strecken benutzt worden sein und so 
ein Brief zur Beschreibung der falschen Strecke gelangen.
Bei einer Heimatsammlung könnte der Stempel eines namensgleichen Ortes 
fälschlicherweise diesem Ort zugeordnet worden sein.
Die optimale Einordnung eines Beleges ist oft noch schwieriger. So muss ein 
Aussteller genau überlegen, ob er einen Auslandsbrief mit einem seltenen Stempel 
eher unter die Stempelklassifikation, oder als seltene Portostufen zeigen soll. 
Ausschlaggebend wird wohl sein, welche Stücke er zu diesen Themen sonst noch 
hat. Aber jedes Stück soll den für seinen Aussagewert optimalen Platz erhalten.
1.3. Umfassende, korrekte Erläuterung und Entwicklungsgrad
Unter umfassender Erläuterung verstehen wir, dass die Beschreibung der Stücke 
alle für das Exponat wichtigen Informationen und darüber hinaus eventuell 
interessante Zusatzerklärungen enthält. Trotzdem soll die Beschreibung kurz und 
knapp sein.
Korrekte Erläuterungen heißt nicht anderes, als dass alle Informationen richtig 
und nachprüfbar sein müssen. Irgendwelche Vermutungen oder Deutungen sollen als 
solche erkennbar sein.
Früher hieß der Entwicklungsgrad einfach 'Umfang'. Das hat dazu geführt, dass 
manche Aussteller großzügig mit dem zur Verfügung stehenden Platz umgegangen 
sind, um möglichst viele Rahmen zu belegen und eine große Sammlung 
vorzutäuschen. Der Begriff 'Entwicklungsgrad' verdeutlich das Anliegen besser: 
Zum einen soll hier die Anzahl der Stücke honoriert werden, die eine Sammlung 
erfasst. Insbesondere geht es aber darum, ob und wie viele bessere, seltenere 
Stücke für die Sammlung gefunden wurden und ob alle Aspekte des Themas mit 
entsprechenden Stücken belegt werden können.
2. Philatelistische Kenntnisse
2.1. Bestmögliche Materialauswahl
Hier ist nicht die Erhaltung der Stücke gemeint (die wird unter 3.1 bewertet), 
sondern bei jedem Stück soll überlegt werden, ob es das beste zur Darstellung 
des behandelten Themas ist, also, ob die Aspekte, die gerade behandelt werden, 
auf diesem Stück besonders schön und deutlich zu erkennen sind. 
2.2. Ersichtliche Auswertung der Literatur
Von keinem Jugendlichen wird erwartet, dass er selbst philatelistische Forschung 
betreibt, aber mit zunehmendem Alter wird erwartet, dass er die Fachliteratur 
kennt und in seinem Exponat die Besonderheiten daraus darstellt. Dies kann sich 
bereits im Sammlungsplan bemerkbar machen, insbesondere aber bei der Auswahl und 
Beschreibung der Stücke.
3. Auswahl des Sammelguts
3.1. Erhaltung des Sammelguts, sowie Sauberkeit der Stempel
Bei Briefmarken geht es darum, dass sie gut gerandet oder sauber gezähnt sind. 
Bei einigen Ausgaben ist es auch empfehlenswert, darauf zu achten, dass sie in 
der Mitte des Markenfeldes gedruckt sind. Bei Ganzstücken sollte das Stück einem 
schönen, harmonischen Eindruck vermitteln; der Fachmann spricht von 'ein Gesicht 
haben'. Die Stempel sollen sowohl auf Marken, als auch auf Briefen sauber und 
lesbar sein (keine Klischee-, Wellenstempel oder Werbezusätze auf einzelnen 
Marken!). Briefe sollten vollständig sein, keine Öffnungsspuren haben, nicht 
verknittern oder verschmutzt sein (Ausnahmen!).
3.2. Vorhandensein bedeutsamen und außergewöhnlichen Sammelguts
'Das Bessere ist der Feind des Guten', heißt es in einem Sprichwort. Keine 
philatelistische Sammlung kann einmal komplett sein, immer gibt es irgendwo ein 
Stück welches eine seltenere Frankatur trägt, einen besonderen Postweg genommen 
hat, als außergewöhnliche Versendeform gekennzeichnet ist, oder einen speziellen 
Behandlungsvermerk trägt. Die alltäglichen Stücke sollten mit zunehmendem Alter 
des Ausstellers aus dem Exponat verschwinden und durch außergewöhnlichere Stücke 
ersetzt werden.
4. Gestaltung des Exponats
Bei jungen Ausstellern wird mehr Wert auf eine saubere Arbeitshaltung, als auf 
besondere Belege gewählt. Mit zunehmendem Alter wird dies vorausgesetzt, weshalb 
die Bewertungspunkte deutlich sinken und die Kriterien mit einander verschmolzen 
werden. Die Unterteilung in den Altersgruppen K und A wurden vorgenommen, um den 
Aussteller durch unterschiedliche Bewertung Hinweise auf notwendige 
Verbesserungen zu geben.
4.1. Gesamteindruck des Exponats
Im Gesamteindruck werden die nachfolgenden Einzelkriterien noch einmal insgesamt 
bewertet. Es geht hier im Allgemeinen um einen harmonischen Eindruck des 
gesamten Exponats - einfach darum, ob es gefällt, oder nicht.
4.2. Geschmackvolle Blattaufteilung
Es bedarf eines gewissen Geschickes, das Sammelgut harmonisch zu einander auf 
einem Blatt anzuordnen. Einerseits soll die richtige Reihenfolge der Ausgaben 
eingehalten werden, andererseits aber soll ein Blatt aber optisch weder kopf- 
oder seitenlastig werden. Der Platz auf dem Blatte soll voll ausgenützt werden, 
ohne überfüllt auszusehen. Eine symmetrische Anordnung ist nicht vorgeschrieben, 
jedoch sollte der Aussteller angeleitet werden, den Unterschied zwischen einer 
asymmetrischen und einer unsymmetrischen Anordnung zu erkennen.
4.3. Hervorhebung des Sammelguts
Um dem Sammelgut gegenüber der Schrift eine besondere Bedeutung zu geben und 
sich vom Blatt optisch abheben zu können, wird es im Allgemeinen entweder 
unterlegt, oder umrandet. Bei der Umrandung sollen Rand und Sammelgut eine 
harmonische Einheit bilden (Strichstärke, Entfernung des Randes vom Sammelgut 
stets gleich weit). Bei Unterlegungen ist darauf zu achten, dass ein sauberer, 
gerader Schnitt erfolgt ist (Hebelschere), dass der Rand nicht zu breit geraten 
ist, und dass die Farbe des Unterlegepapiers auf die Farbe des Albumblattes 
abgestimmt, und trotzdem so neutral gewählt ist, dass es sich nicht mit den 
unterschiedlichen Farben der Marken und Ganzstücken 'beißt'. 
4.4. Beschriftung
Die Beschriftung ist kein Selbstzweck, sondern soll die einzelnen Belege 
philatelistisch erklären und eventuell den Bezug zu einander verdeutlichen. 
Deshalb soll die Schrift gut lesbar sein, aber ihre Größe nicht zu auffällig 
gewählt werden. Es sind prinzipiell alle Schriften zugelassen: Handschrift 
genauso wie Computerschrift. Entscheidend ist, dass sie harmonisch zum Inhalt 
des Exponats passt. 
Das Gleiche gilt für den Umfang: der Text soll knapp, aber vollständig sein. Er 
soll das Sammelgut begleiten und nicht durch Schriftgröße und nichtssagende 
Formulierungen leeren Platz füllen müssen! Schreibfehler sind zu vermeiden.
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